Bischof Otto wurde auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin im Chor der Michaelskirche begraben. Die um 1440 aus Sandstein gefertigte Deckplatte zeigt den jugendlichen Otto, lächelnd und mit starker Ausstrahlung. Der schmale Durchschlupf im Sarkophag ermöglicht Wallfahrern so den Reliquien des Heiligen Otto möglichst nahe zu kommen und verspricht, von Rückenleiden zu heilen.
Altehrwürdig
Die Klosterkirche St. Michael
Das Gotteshaus auf dem Michaelsberg ist zentraler Teil der bewegten Geschichte des Klosters und der Immunität. Die verschiedenen Bauteile der Kirche lassen sich Ihrer Entstehungszeit eindeutig zuordnen. Die Ältesten wie Vorchor, Querhaus und Chor entstammen dem 12. Jahrhundert, während die vorgeblendete Barockfassade 1700 entstand. Ihre prunkvolle Ausstattung und der bekannte "Himmelsgarten" sowie ihr Bezug zum heiligen Otto sorgen für eine überregionale Bekanntheit. Für die Bamberger Bevölkerung gilt sie heutzutage als die Hochzeitskirche schlechthin.
Seit dem Bekanntwerden der Einsturzgefahr dieses einmaligen Bauwerks im Jahr 2012 ist ein Besuch bis zum Abschluss der Sanierungsarbeiten für Besucher:innen nicht möglich.
Die Geschichte
Die Generalsanierung
Ausstattung
Das Grab des Heiligen Otto
Die Orgel
Die Kanzel
Die Altäre
Die Epitaphe
Das Heilige Grab
Der Totenspiegel
Der Himmelsgarten
Berühmt ist die St. Michaelskirche vor allem für das barocke Deckengewölbe mit seinem einmaligen „Himmelsgarten“, das 1617 von bis heute unbekannten Malern vollendet wurde. Das bewundernswerte Kunstwerk aus insgesamt 578 exakten Abbildungen von Heil-, Nutz- und Zierpflanzen zeigt neben einheimischen Gewächsen so exotische Pflanzen wie Ananas, Baumwolle oder Granatapfel. Aus dieser Zeit ist kein weiteres Kunstwerk jener Art bekannt, das die Eigenheiten jeder Pflanze so genau berücksichtigt und eine solch hohe botanische Vielfalt aufweist.
Das Deckenfresko wurde einige Male mehr oder weniger aufwändig restauriert: Vor dem Jubiläumsjahr des Heiligen Otto 1889 gab es die Überlegung, dessen Lebenszyklen in großen Wandgemälden darzustellen und das Gewölbe mit einem damit korrespondierenden Sternenhimmel zu gestalten. Glücklicherweise wurde diese Planung nicht realisiert, sondern Reinigungs- und Ausbesserungsarbeiten durchgeführt. Auch 1924 und 1952 fanden Restaurierungsarbeiten statt. Die ausführenden Arbeiter jeder Restaurierungsphase haben sich über die Jahre namentlich rund um einzelne Pflanzen verewigt.
Auch bei der aktuell laufenden Generalsanierungsmaßnahme von Abteikirche und Klosteranlage spielt der Himmelsgarten natürlich eine zentrale Rolle in der Kirchen- aber auch der Gartengestaltung.